Die Ära von ranNFL ist beendet, denn ab der kommenden Saison wechseln die NFL-Rechte zu RTL. Und schon jetzt werden teils kontroverse Diskussionen geführt, wenn es um die Zukunft der TV-Übertragung geht. Einige wähnen bereits einen massiven Rückgang des Interesses, während andere froh sind, dass gewisse Leute nun vielleicht nicht mehr kommentieren. Die Debatten sind oft hitzig und emotional – es gleicht fast schon einer Religion, welche Kommentatoren man gut findet und welche nicht.
Entsprechend unterschiedlich sind die Wünsche, welche bekannten Gesichter von ProSieben nach RTL wechseln sollen. Während es für den einen Teil fast schon Pflicht ist, Patrick Esume und Björn Werner ins Boot zu holen, stört sich die andere Hälfte an der Art und Weise, wie die zwei kommentieren. Beide verkündeten in ihrem Podcast „Football Bromance“, dass sie in „Verhandlungen mit RTL“ sind. Dabei machte „der Coach“ eine 180-Grad-Wende, nachdem er noch im Anschluss an den Super Bowl das Ende seiner TV-Karriere verkündet hatte.
„Das, was ich nach dem Super Bowl gesagt habe, war emotional durch den Moment geprägt. Aber Stand jetzt war es das und meine TV-Karriere ist vorbei. Kann ich vielleicht überzeugt werden, um aus dem Retirement zu kommen? Vielleicht. Aber ich weiß es nicht“, korrigierte er. Für die beiden Gesichter von ranNFL gehe es dabei nicht nur um das Gehalt, sondern auch „um die gemeinsame Vision und Respekt auf beiden Seiten“.
Eine weitere Rolle könnte auch das Verhältnis mit den möglichen Kollegen sein. Schließlich wurde zuletzt immer deutlicher, dass es Risse innerhalb des ranNFL-Teams gab. So reisten Carsten Spengemann und Roman Motzkus auf eigene Kosten zur Vergabe des deutschen Fernsehpreises und waren im Anschluss auch nicht Teil des Siegerfotos. Zudem sprach auch Spengemann in dieser Saison in seinem Podcast „Die Pille für den Mann“ ganz offen über die Beziehung. „Kollegen von uns kommentieren es ein bisschen als ‚der letzte Tanz‘, so ein bisschen die Hommage in Anlehnung an – und so groß sollten wir uns echt nicht machen, Freunde – die berühmten Chicago Bulls“, richtete er klare Worte an gewisse Kollegen.
Noch ist unklar, welchen Weg der Kölner Sender nun gehen wird. Spengemann sieht im CrunchTime-Interview den Wechsel als Chance: „Manchmal tut auch ein Wechsel gut. Warum soll das auch nicht für den Sport gelten?“ Er selbst zeigte sich dabei über die Berichterstattung der vergangenen Woche überrascht. „Ich finde das super spannend, was ich alles über mich gelesen habe. Man munkelt, ich sei bei RTL so gut wie fix aber im Endeffekt weiß keiner was“, berichtet er und fügt hinzu: „Wenn man mir die Chance gibt weiterzumachen, dann bin ich dankbar.“ Laut eigener Aussage habe er aber noch keine Gespräche mit RTL geführt, was auch für seinen Podcast-Partner gilt. „Ich habe von meiner Seite gesagt, dass ich erstmal die Saison zu Ende mache. Natürlich wird man miteinander sprechen. Ob es dann passt und ob man einen Weg zusammenfindet, wird man dann sehen“, schildert Motzkus.
Unklarheit herrscht, wie es mit der restlichen Crew um Volker Schenk, Christoph „Icke“ Dommisch, Max Zielke und Matthis Oberbach weitergeht. Eine wichtige Rolle dürften dabei die verbliebenen Football-Rechte für College Football und ELF spielen. So weiß Schenk zwar ebenfalls noch nicht genau, wie es weitergeht, allerdings nennt er die ELF im Gespräch mit CrunchTime ein „spannendes Projekt“. Angesichts des geplanten Ausbaus von zwei Spielen pro Wochenende dürfte er dort ebenso eine wichtige Rolle einnehmen wie Oberbach. Für die Rolle der rasenden Reporter könnte der Sender aus Unterföhring weiter auf Zielke und Dommisch setzen.