Bei den Fans der Frankfurt Galaxy flossen Tränen, als die NFL Europe nach der Saison 2007 geschlossen wurde. Die NFL hatte bei ihrem Europa-Abenteuer zweistellige Millionenbeträge verloren – den Frankfurter Fans brach es das Herz.
„Wir hatten ein Treffen mit dem Besitzer im Stadion mit einigen Fans, und es flossen viele Tränen“, sagte Joachim Wieczorek, einer der ersten Unterstützer der Galaxy. „Wir wussten, dass wir es vermissen würden.“
Frankfurt hat den American Football immer unterstützt. Die Galaxy war das einzige Team, das jede Saison der NFL Europe spielte und gewann vier World Bowl-Titel. Während Galaxy in der ELF ihre Auferstehung erlebt, feiert die Stadt dieser Tage ihr NFL-Comeback.
Im wichtigsten Spiel des neunten NFL-Spieltags feierten die Kansas City Chiefs am vergangenen Sonntag ein 21:14 gegen die Miami Dolphins. Bis zuletzt war es spannend, der restlos ausverkaufte Deutsche Bank Park stand Kopf. An diesem Sonntag ist die NFL ein weiteres Mal in Frankfurt zu Gast, diesmal mit der Partie Patriots gegen Colts.
Die Stadt hat sich diese besondere Ehre verdient. Deutschland erwies sich als das Rückgrat der NFL Europe, die Fans veranstalteten vor den Spielen „Powerpartys“ – die deutsche Version des Tailgating. Zu den Fans gehörten auch Angehörige des in der Nähe stationierten US-Militärs – amerikanische Truppen hatten bereits in den 1970er Jahren inoffizielle Spiele veranstaltet.
Beim allerersten Spiel der von der NFL unterstützten World League of American Football im Jahr 1991 traten die London Monarchs gegen die Galaxy im Waldstadion an. „Das Stadion war voll und niemand kannte die Regeln“, so Wieczorek. „Es war eine große Party im Stadion.“
Ein Hubschrauber landete auf dem Spielfeld, und Ligapräsident Mike Lynn tauchte auf, um den Spielball zu übergeben. Es waren große Zeiten des American Footballs in Deutschland, die aktuell eine Renaissance erleben. Frankfurt und die NFL – es ist wohl die innigste Beziehung einer Stadt mit der Liga außerhalb der USA.