Die NFL schaut nun auch vermehrt auf die Südhalbkugel. Nachdem der Fokus in den vergangenen Jahren außerhalb der USA vor allem auf Europa gelegt wurde, will die profitabelste Sportliga der Welt künftig auch in Afrika ihre Fußspuren hinterlassen.
Im Rahmen der Expansion veranstaltet die NFL aktuell in Nairobi, Kenia, ein Camp zur Talentsuche und ein NFL-Flag-Football-Showcase. Damit will die Liga ihr langfristiges, marktübergreifendes Engagement für eine wachsende Fanbasis in Afrika unterstreichen.
Bereits in der Januar-Printausgabe berichtete CrunchTime exklusiv über die „unentdeckte Schatzkammer“ talentierter American-Football-Talente in Afrika. Weil hier die NFL bislang noch nie richtig tätig war, etablierte sich besonders in Nigeria eine Akademie für kommende NFL-Stars.
Als Botschafter der NFL entschied sich der ehemalige Giants- und Falcons-DE Osi Umenyiora vor zwei Jahren zum Aufbau der Uprise Academy in seiner Heimat Nigeria. „Wir haben realisiert, dass die NFL in Afrika nichts gemacht hat. Wir haben all diese Spieler in der NFL, die den Sprung in die Liga wie durch ein Wunder geschafft haben“, erklärt er im Interview mit CrunchTime. „Wir haben eine große Bevölkerung und eine große Anzahl an Talenten, aber sie haben nicht die Möglichkeiten, um an die High School, ans College oder in die NFL zu kommen“, so der zweifache Super-Bowl-Sieger weiter.
Als hätte die NFL diesen „Hilfeschrei“ gehört, forciert sie nun ihre Afrika-Bestrebungen. Das Wachstum der NFL auf globaler Ebene sei eine der wichtigsten strategischen Prioritäten der Liga und „die Entwicklung seiner Präsenz und Fangemeinde in Afrika ist ein wichtiger Teil dieser Vision“, sagte Brett Gosper, Leiter der NFL Europa und Afrika.
„Wir freuen uns darauf, die NFL Africa nach Kenia zu expandieren und der nächsten Generation von afrikanischen Spielern und Fans die Möglichkeit zu geben, sich mit unserem Sport zu beschäftigen. Von der NFL FLAG, die junge Menschen auf der ganzen Welt für den Sport begeistert, bis hin zur Schaffung von Möglichkeiten für mehr internationale Athleten, in der NFL zu spielen, gibt es für jeden einen Platz in unserem Sport.“