Die NFL hat im Vorfeld ihrer fünf internationalen Spiele die weltweite Nachfrage nach ihrem Produkt hervorgehoben und am Freitag bestätigt, dass Städte in Brasilien und Spanien als potenzielle Austragungsorte für künftige Spiele geprüft werden.
In London finden in dieser Saison drei Spiele statt, beginnend am Sonntag, wenn die Jacksonville Jaguars im Wembley-Stadium auf die Atlanta Falcons treffen. Im November werden zwei Spiele in Frankfurt ausgetragen, darunter ein absoluter Knüller, wenn die Kansas City Chiefs auf die Miami Dolphins treffen – aktuell zwei der offensivstärksten Teams der Liga.
Die NFL will nach Mexiko, England und Deutschland aber weiter international expandieren, Spiele im Ausland ermöglichen und den Teams Vermarktungsrechte in verschiedenen Ländern geben.
„Es gibt Leidenschaft und Nachfrage für unser Spiel und für die NFL außerhalb der USA, und das ist der Grund, warum wir neue Standorte so umfassend prüfen“, sagte Peter O’Reilly, der Executive Vice President der NFL für das Clubgeschäft und internationale und Liga-Events.
Auch der große Erfolg des ersten NFL-Spiels in Deutschland bekräftigt das weitere vorgehen der Liga-Verantwortlichen. Tom Brady und die Tampa Bay Buccaneers schlugen die Seattle Seahawks in München mit 21:16. „Wir haben gesehen, welche Auswirkungen es hat, ein Spiel in einen neuen Markt zu bringen, wie letztes Jahr in Deutschland, und welche Auswirkungen es vor Ort hat, wie die Fans reagieren“, sagte O’Reilly.
O’Reilly erklärte, es gebe keinen Zeitplan für Entscheidungen über die Aufnahme neuer Städte. Er bestätigte jedoch, dass Ligavertreter vor kurzem Rio de Janeiro und São Paulo in Brasilien sowie Madrid in Spanien besucht haben, um „Beziehungen aufzubauen, sich die Stadien dort anzusehen, die Partner für den Betrieb und die Infrastruktur zu prüfen“.
In einem Interview mit The Associated Press sagte Brett Gosper, NFL-Chef für Europa und Großbritannien, dass 2024 ein neuer Austragungsort nicht ausgeschlossen sei: „Wir prüfen diese Möglichkeit und auch die Jahre danach.“
O’Reilly sagte, man habe keine ähnlichen Scouting-Reisen in andere Städte unternommen, vor allem aber seien auch Länder wie Frankreich und Australien interessant. Australien wäre „von der Entfernung her eine Herausforderung“, sagte er, aber es sei „ein großartiger Markt mit einer leidenschaftlichen NFL-Fangemeinde“.